
Der Landkreis Ostallgäu erfasst ab 2. Dezember nun auch an den Wertstoffhöfen in Füssen und Pfronten getrennt "verpackungsfremde" Kunststoffe.
Dort werden nunmehr auch Gebrauchsgegenstände wie Kübel, Wannen und ähnliches aus Kunststoff nicht mehr zum Hausmüll oder Sperrmüll gegeben, sondern gebührenfrei zur stofflichen Verwertung angenommen.
Pilotversuche in Oberostendorf und Marktoberdorf
Bereits seit den Jahren 2006 beziehungsweise 2011 sammelt der Landkreis in einem Pilotversuch an der Hausmülldeponie Oberostendorf und am Abfallentsorgungszentrum in Marktoberdorf verpackungsfremde Kunststoffe und führt diese der stofflichen Verwertung zu. In letzter Zeit haben sich nicht nur Kapazitäten zur stofflichen Verwertung der Kunststoffe im Inland, sondern auch die Verwertungserlöse für diese gemischten Kunststoffe stabilisiert, sodass deren gesonderte Verwertung auch ökonomisch günstiger ist, als deren Entsorgung als Restmüll.
Restmüllaufkommen sinkt – Entsorgungskosten auch
Durch die erweiterte Sammlung rechnet der Landkreis damit, dass die Menge der verwerteten Hartkunststoffe um etwa 130 Tonnen auf dann insgesamt mehr als 300 Tonnen pro Jahr im Kreisgebiet steigen wird. Um diese Menge werden das Aufkommen an Restmüll und dementsprechend auch die anteiligen Entsorgungskosten zurückgehen.
Kübel, Wannen, Körbe, Kisten, Spielzeug
Gesammelt werden: Kübel, Wannen, Körbe, Kisten, Spielzeug und ähnliche Kunststoffgegenstände. Die Gegenstände müssen vollständig aus Kunststoff bestehen. Andere Materialien, beispielsweise Eisenteile, dürfen sie nicht enthalten. Diese sind vor der Anlieferung am Wertstoffhof zu entfernen. Im Recyclingprozess werden die einzelnen Kunststoffarten zuerst voneinander getrennt. Anschließend werden sie in einem Schredder zerkleinert und zu Mahlgut verarbeitet. Aus diesem Regranulat entstehen in weiteren Arbeitsgängen neue Kunststoffprodukte wie Klappkisten, Bügel oder Müllboxen. Allerdings stehen in Europa nach wie vor zu geringe Verwertungskapazitäten für verpackungsfremde Kunststoffe zur Verfügung. Deshalb kann das Erfassungssystem hierfür nur nach und nach ausgebaut werden.