Aktuelles zum Coronavirus
Am Dienstagsabend stand fest, dass der sogenannte Signalwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der Stadt Kaufbeuren überschritten wurde. Der aktuelle Wert beträgt 45,05.
Gemäß den in Bayern geltenden Vorgaben hat das Gesundheitsamt gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren analysiert, wodurch die steigenden Fallzahlen begründet sind.
Das Überschreiten des Signalwerts ist maßgeblich auf ein Ausbruchsgeschehen im Alten- und Pflegeheim der Hospitalstiftung zurückzuführen. Nachdem dort eine Mitarbeiterin positiv getestet wurde, fand am Montag eine Reihenuntersuchung aller Bewohner und Mitarbeiter statt, die Kontakt mit dieser Pflegekraft hatten. Von 16 Mitarbeitern wurden dabei zwei weitere Mitarbeiter positiv getestet, von 21 getesteten Bewohnern waren neun positiv und zwölf weitere negativ.
Das Gesundheitsamt berät die Einrichtungsleitung und stimmt sich wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs mit der Leitung und der Stadt Kaufbeuren ab. Für das Heim gilt bis auf Weiteres ein Aufnahmestopp und ein Besuchsverbot. Die positiv getesteten und die Kontaktpersonen der Kategorie 1 werden isoliert, d.h. sie stehen unter Quarantäne und werden gegebenenfalls auch medizinisch betreut. Ein Bewohner wird derzeit stationär im Klinikum Kaufbeuren behandelt. Die Schutzmaßnahmen im Heim wurden auch in Bezug auf die Schutzausrüstung nochmals erhöht.
Es handelt sich nach der Analyse des Gesundheitsamts und der Stadt Kaufbeuren um ein lokalisiertes und klar eingrenzbares Infektionsgeschehen, so dass vorläufig keine weiteren allgemeinen Beschränkungen für die übrige Bevölkerung angeordnet werden müssen. Die übrigen Neuinfektionen lassen sich außerdem ganz überwiegend auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten zurückführen, die sich umgehend in Quarantäne zu begeben haben. Ein verteiltes regionales Ausbruchsgeschehen mit unklaren Infektionsketten kann nicht festgestellt werden.  Symbolbild: pixabay Der Corona-Test im Testzentrum ist kostenlos. Wer sich testen lassen möchte, muss dazu telefonisch über 08342 911-994 einen Termin beim Gesundheitsamt vereinbaren. Dadurch sollen Wartezeiten möglichst reduzieren werden. Geöffnet sind die Testzentren von 14 bis 18 Uhr (Marktoberdorf) beziehungsweise von 8 bis 12 Uhr (Kaufbeuren). Bei welchem Anlass getestet wird Die Tests sind insbesondere vorgesehen für Reiserückkehrer aus den vom Robert-Koch-Institut festgesetzten Risikogebieten sowie für Personal in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Pflegeeinrichtungen. Außerdem sollen in den Testzentren vor allem Personen getestet werden, die über die Corona-Warn-App einen Testhinweis erhalten haben oder für die das Gesundheitsamt einen Test angeordnet hat. Generell hat aber jeder Bewohner Bayerns auch ohne besonderen Anlass einen Testanspruch. Wer sich krank fühlt, soll sich nicht in einem Testzentrum testen lassen, sondern Kontakt mit seinem Hausarzt oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer 116 117) aufnehmen. Der entscheidet dann über das weitere Vorgehen. Die Zahl der Genesenen im Landkreis Ostallgäu nimmt weiter zu. Gleichzeitige Lockerungen im öffentlichen Leben durch den Freistaat Bayern führen auch dazu, dass die Zahl der Anrufe bei der Corona-Hotline im Landratsamt deutlich abnimmt. Daher wurde nun entschieden, dass die Hotline des Gesundheitsamtes ab Freitag, 15. Mai 2020, nur noch montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr besetzt ist. Die Erreichbarkeit am Wochenende wird damit beendet.  Die Infektionszahlen steigen kaum noch im Ostallgäu und die Zahl der genesenen Menschen nimmt deutlich zu. Daher sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts Ostallgäu ab Montag, 11. Mai, wieder persönlich nach Terminvereinbarung erreichbar. Der Freistaat Bayern lässt in den nächsten Tagen weitere Lockerungen beispielsweise bei Geschäften, Schulen und öffentlichen Gebäuden zu. Dies bedeutet auch für das Landratsamt wieder einen Schritt in Richtung des normalen Dienstbetriebs. „Wer ein Anliegen persönlich klären muss, kann dies mit vorheriger Terminvereinbarung nun wieder in allen Bereichen tun“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. Voraussetzung ist aber, dass eine Klärung auf telefonischem oder digitalen Weg nicht möglich ist. „Mit einem Gefühl der Sicherheit für Besucher und Mitarbeiter öffnen“ Für Besucher und Mitarbeiter gilt ab Montag bei ihren Terminen dann neben Vorgaben wie Abstandhalten oder Handhygiene auch eine Maskenpflicht im Landratsamt. „Das Haus ist gut gerüstet. Wir haben neben der Maskenpflicht auch ein Zugangskonzept erarbeitet, damit wir mit einem Gefühl der Sicherheit für Besucher und Mitarbeiter öffnen können“, erklärt Zinnecker. Wer ohne Termin in das Amt kommt, wird längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Die Lage im Senioren- und Pflegeheim Waal entspannt sich langsam, aber stetig. Für den Großteil der Bewohner endete inzwischen die Quarantäne im Heim. Auch Bewohner, die sich in Krankenhäusern befanden, konnten mittlerweile zurückverlegt werden, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. „Die jüngsten Testergebnisse waren erfreulich“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Sie geben uns Hoffnung in der Bewältigung des Ausbruchsgeschehens.“ Von den 31 Bewohnern auf der Isolierstation wurden zwei Drittel aus der Quarantäne entlassen, weitere werden aller Voraussicht in den nächsten Tagen folgen. „Nachdem die überwiegende Zahl der Bewohner seit über 14 Tagen in Quarantäne und mehr als 48 Stunden symptomfrei sind, gelten sie als genesen“, ist Zinnecker froh über die Nachrichten aus Waal. Auch bei den Mitarbeitern haben die jüngsten Testergebnisse ein erfreuliches Ergebnis gebracht: 50 Mitarbeiter wurden negativ getestet, nur noch ein positiver Fall ist zu verzeichnen. „Diese Entwicklung ist nach den vielen Todesfällen und Infektionen im Heim mehr als ein Silberstreif am Horizont“, sagt Zinnecker. Die Verstorbenen und deren Angehörige dürfe man aber keinesfalls vergessen. Ihnen gehöre die Anteilnahme des Landkreises und seiner Bürgerinnen und Bürger. „Hingebungsvoller Einsatz“ Durch den Einsatz des Gesundheitsamtes, eines Heimarztes sowie einer Koordinierungsstelle für Heime – die es beide in dieser Form nur im Ostallgäu gibt – wurden konsequent Maßnahmen ergriffen, um einen noch ernsteren Verlauf zu verhindern. So wurde auch dazu beigetragen, dass im Heim in Obergünzburg ein Ausbruch verhindert und in Buchloe eine ähnlich ernste Lage abgewendet werden konnte. „Wir hoffen nun, dass die Bewohner und Mitarbeiter in Waal wieder ein wenig in den Alltag zurückfinden können. Normalität wird sich angesichts der Todesfälle natürlich noch eine geraume Zeit nicht einstellen. Solidarität und Umsicht im Umgang miteinander sind nun wichtig, damit das Heim in Waal für Bewohner und Mitarbeiter ein Ort des Vertrauens und der Gemeinsamkeit bleibt“, sagt Zinnecker. Sie bekräftigt dabei noch einmal, dass die pflegerische und medizinische Versorgung in der sehr schweren Zeit dank des hingebungsvollen Einsatzes der Mitarbeiter und des Heimarztes großartig gewesen sei. Seit dem ersten gemeldeten Fall einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) Anfang März sind im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren zum Sonntag insgesamt 576 COVID-19-Fälle festgestellt worden. 480 im Landkreis und 96 in der Stadt Kaufbeuren. Davon sind 278 Personen bereits wieder genesen. Dies bedeutet, dass derzeit 298 Personen an COVID-19 erkrankt sind. Während die dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten absoluten Zahlen der Infektionen weiter ansteigen, stellt man im Landratsamt in den vergangenen Tagen einen Trend zu einer Abnahme der tagesaktuell noch infizierten Personen fest.
Eine Übersicht über den Verlauf der insgesamt und aktuell Infizierten finden Sie hier. „Trotz der durch die Pandemie angespannten Lage im Gesundheitswesen sollte auf keinen Fall die Behandlung anderer akuter oder chronischer Erkrankungen vernachlässigt werden“, sagt Gregor Blumtritt, Hausarzt und Koordinierungsarzt im Rahmen der Coronakrise für den Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren. Blumtritt: „Die Hausärzte und viele Fachärzte bieten weiterhin fast wie gewohnt ambulante medizinische Versorgung. Auch die Rettungsdienste (112) arbeiten wie immer.“ Sollte eine stationäre Behandlung notwendig sein, ist auch diese in den Krankenhäusern vollumfänglich möglich. „Wir haben die Kapazitäten an allen Standorten unserer Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren so ausgerichtet, dass neben der Versorgung der Covid-Patienten natürlich auch alle anderen akuten Krankheiten vollumfänglich behandelt werden können“, ergänzt Andreas Fischer, Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. „Ausreichend Zimmer und Stationen“ Dort stehen laut Fischer neben Ärzten und Pflege selbstverständlich auch ausreichend Zimmer und Stationen zur Verfügung, um die Behandlung aller für die Kliniken üblichen Krankheitsbilder sicherzustellen. Lediglich planbare Operationen finden momentan nicht statt. Fischer: „Notfälle wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte müssen – Corona hin oder her – sofort medizinisch versorgt werden.“ „Unsere Ärzte, Krankenhäuser und Rettungsdienste stehen jedem erkrankten Menschen auch zu Zeiten von Corona mit medizinscher Hilfe zur Seite. Vereinbaren Sie bei Krankheitszeichen einen Termin oder rufen in akuten Fällen auch den Notarzt“, appelliert Landrätin Maria Rita Zinnecker an die Bürgerinnen und Bürger. Das Hauptaugenmerk des Gesundheitsamtes liegt derzeit bei den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. So sind im Hospitalstift in Kaufbeuren 11 Fälle aufgetreten, wobei es sich um 5 Bewohner und 6 Mitarbeiter handelt. Ein Bewohner ist verstorben. Eine am letzten Donnerstag durchgeführte Testung aller 105 Bewohner und 120 Mitarbeiter im Senioren- und Pflegeheim in Buchloe ergab 27 positive Ergebnisse. Es handelt sich um 14 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Die Angehörigen der positiv getesteten Personen werden von der Heimleitung informiert. Es konnten zehn externe Pflegekräfte über eine Personalagentur eingesetzt werden, die zusammen mit den 70 verbliebenen Kräften, davon 30 aus der Pflege und drei Freiwilligen, im Notfalldienstplan arbeiten. Dies erfolgt unter enger Einbindung des Heimarztes Dr. Albrecht. Im Senioren- und Pflegeheim in Waal entwickelte sich die Lage über die Feiertage so, dass von 47 im Haus befindlichen Bewohnern 39 an Corona erkrankt sind und acht Bewohner negativ getestet wurden. Die negativ getesteten Personen sind weiterhin in einem eigenen Stockwerk isoliert. 11 Bewohner werden derzeit stationär im Krankenhaus behandelt. Leider ist auch die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 14 gestiegen. 12 der verstorbenen Bewohner waren zwischen 80 und 98 Jahren alt und litten unter Vorerkrankungen, die teilweise schwerste Verläufe hatten. Ein jüngerer verstorbener Bewohner litt ebenfalls unter einer schweren, unheilbaren Erkrankung. Nachdem sechs externe Vollzeitpflegekräfte ihre Arbeit aufgenommen haben und im Laufe der Woche weitere Stammkräfte aus der Quarantäne zurückkehren sind die Dienste abgedeckt. Im Bereich der Kliniken ist eine private Einrichtung in Schwangau zu nennen. Dort wurden 18 Personen positiv (12 Mitarbeiter und 6 Patienten) getestet. Der Betreiber hat in Absprache mit dem Gesundheitsamt entschieden den Betrieb herunterzufahren. Das Haus würde aber als Entlastung für das Krankenhaus Füssen bei einer Verlagerung von Patienten zur Verfügung stehen. Heute wird wieder Schutzausrüstung an die Krankenhäuser, Kliniken, Pflege- und Seniorenheime sowie ambulante Pflegedienste von der Führungsgruppe Katastrophenschutz über die Feuerwehren ausgeliefert. Insgesamt haben die Anstrengungen aller Verantwortlichen zum Ziel, dass die Ausbreitung des Virus in den Heimen und Kliniken verlangsamt wird. Die vergangenen Tage haben für Bewohner und Mitarbeiter im Senioren- und Pflegeheim in Waal eine traurige Entwicklung gebracht. 17 positiv auf das Coronavirus getestete Mitarbeiter, 36 erkrankte Bewohner und mittlerweile insgesamt sechs Todesfälle zeigen den Ernst der Lage. „Die Entwicklungen in der Verbreitung des Coronavirus sind leider nicht planbar, wir müssen uns täglich auf neue Fälle und Schicksale einstellen. Unser Mitgefühl gilt vor allem allen Angehörigen der Verstorbenen“, zeigt sich Landrätin Maria Rita Zinnecker von der Entwicklung in Waal betroffen. Aufgrund der Entwicklung ist das Kriseninterventionsteam vor Ort, um den Mitarbeitern bei der psychischen Belastung beizustehen. Bei den Verstorbenen handelt es sich um fünf Bewohner im Alter von 47 bis 99 Jahren, die unter schweren Vorerkrankungen litten, sowie einen Mitarbeiter des Heims. Derzeit sind zwei Mitarbeiter und zwölf Bewohner in stationärer Behandlung. Im Heim selbst wurde sofort nach Bekanntwerden der ersten Fälle eine Isolierstation eingerichtet, in der erkrankte Bewohner gepflegt werden. Mittlerweile wurde im Rahmen der Notfallpläne des Freistaates Bayern für Alten- und Pflegeheime ein Heimarzt für Waal bestellt: Dr. Rainer Albrecht aus Oberostendorf ist als solcher für die beiden Einrichtungen in Buchloe und Waal benannt. Er betreibt seine Hausarztpraxis weiter. Seine Aufgabe besteht in der Koordination und medizinischen Betreuung und Beratung der Heimleitungen sowie in der Durchführung von Coronatests. Zudem entscheidet er in Absprache mit dem für den Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren ernannten Versorgungsarzt Gregor Blumtritt und dem ärztlichen Koordinator Dr. Philipp Zimmermann, welche Bewohner aufgrund ihres Gesundheitszustandes in ein Krankenhaus verlegt werden müssen. Besondere Situation in Waal berücksichtigt Die Senioren- und Pflegeheime werden von der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) mit Schutzausrüstung versorgt. Hierbei wird trotz allgemeiner Lieferengpässen insbesondere bei Schutzanzügen und Pflegekitteln die besondere Situation des Heims in Waal berücksichtigt. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Wochen 23 Liter Desinfektionsmittel, 50 Schutzkleidungen (Anzüge und Kittel) sowie 500 FFP2-Masken, 150 Schutzmasken und 190 Paar Handschuhe ausgeliefert. Die Verteilung an die Mitarbeiter übernimmt dann die Heimleitung vor Ort, die auch für die Bestellung und Verwaltung des Bestandes verantwortlich ist. Nach heutiger Aussage der Heimleitung ist ausreichend Schutzausrüstung für die Mitarbeiter vorhanden. Lokale Unternehmer haben bereits Schutzkleidung gespendet. Zudem gibt es noch zahlreiche weitere Angebote, die derzeit abgearbeitet werden. Neue Stelle „Heim-Koordination“ in der FüGK Um die Situation in den Heimen und Pflegeeinrichtungen zu koordinieren, hat Zinnecker seit dem gestrigen Dienstag eine Stelle „Heim-Koordination“ in der FüGK installiert. Diese Einheit ist mit Fachkräften aus der Heimaufsicht und des Gesundheitsamtes besetzt und steht allen Heimen im Landkreis Ostallgäu als Ansprechpartner und Koordinator zur Verfügung. „Für den medizinischen Bereich hat der Freistaat die Ärztlichen Leiter an den Leitstellen eingesetzt, für den Pflegebereich fehlt bisher eine adäquate Struktur, daher habe ich mich auf Landkreisebene entschieden, diese einzurichten“, erklärt Zinnecker die neue Organisationseinheit im Rahmen der FüGK. Der Betrieb des Senioren- und Pflegeheims in Waal wird von der Heimleitung organisiert. In der jetzigen Coronakrise erfolgt dies in Abstimmung mit dem Heimarzt und mit der nun eingerichteten „Heim-Koordination“. Die Sicherstellung der Pflege der Bewohner ist dabei die wichtigste Aufgabe. Hier gelte der besondere Dank den Mitarbeitern des Heims, die sich für die Pflegebedürftigen hochmotiviert einsetzen, so Zinnecker. Aufgrund der momentanen Situation sind die Verantwortlichen des Heims dabei, über den Pflegepool Bayern weiteres Personal zu rekrutieren. Insgesamt gilt der Grundsatz, dass gesunde beziehungsweise nur leicht symptomatische Bewohner im Heim verbleiben sollen, da für ältere, vorerkrankte oder demente Personen ein Ortswechsel eine zu große Belastung ist. Allerdings gilt es die weitere Entwicklung der Erkrankungen genau zu beobachten. Die Heimleitung ist in Absprache mit dem Heimarzt und der Heim-Koordination dabei, Pläne für mögliche Szenarien von Personalausfall bis Verlegung der Bewohner in Krankenhäuser auszuarbeiten. Heute werden in Organisation des Landratsamts (Gesundheitsamt, FüGK) weitere Reihentestungen im Heim durchgeführt. Update zur Allgemeinverfügung Einschränkung am Osterwochenende Der Landkreis Ostallgäu nimmt die formaljuristischen Bedenken des Bayerischen Innenministeriums gegen die Allgemeinverfügung zur Kenntnis und wird diese akzeptieren. Die Polizei ist angehalten die Verfügung nicht zu vollstrecken, wohl aber die Einhaltung der bestehenden bayerischen Regelungen zur Ausgangsbeschränkung zu kontrollieren. Die Beschränkung des Ausflugsverkehrs war ein beherzter und mutiger Schritt, um die Weiterverbreitung des Virus zu verlangsamen, die Einsatzkräfte (Bergwacht, Polizei) zu entlasten und die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht zu belasten. Nichtsdestotrotz stimmt die Zielrichtung der Verfügung mit der bayerischen Linie, sich nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung zu bewegen, absolut überein. Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochenenden, dass bloße Appelle nicht von allen ernst genommen werden, war es der Versuch, die Polizei bei ihren Kontrollen und die Gemeinden im touristischen Süden bei ihren Bemühungen zu unterstützen. Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage, frohe Ostern und bleiben Sie gesund.
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Die Allgemeinverfügung gilt für alle, die außerhalb des Landkreises Ostallgäu wohnen, und kommt in folgenden Gemeindegebieten des Landkreises Ostallgäu zur Anwendung: Rückholz, Seeg, Roßhaupten, Lechbruck am See, Nesselwang, Eisenberg, Hopferau, Rieden am Forggensee, Halblech, Schwangau, Pfronten und Füssen. Ausgenommen sind nur Personen mit Wohnsitz im Landkreis oder in den Gemeinden Oy-Mittelberg, Wertach, Bad Hindelang, Bernbeuren, Steingaden, Prem, Wildsteig und Saulgrub. Um die Ausbreitung und damit verbundenen Auswirkungen des Coronavirus zu verringern, hat sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz zu diesem Schritt entschieden. Hintergrund ist auch die vorhergesagte gute Witterung für die Osterfeiertage und die bereits am vergangenen Wochenende aufgetretenen Unfälle in den Bergregionen des Landkreises. Bei diesen Unfällen wurden wieder Rettungskapazitäten gebunden, die im derzeitigen Kampf gegen das Coronavirus an anderer Stelle gebraucht werden. Polizei kontrolliert Vorgaben Mit dem Verbot soll die Möglichkeit, die Region als Wander- oder Freizeitziel zu besuchen, eingedämmt werden. In diesem Zusammenhang weist das Landratsamt darauf hin, dass auch die Ostallgäuer Bürgerinnen und Bürger dringend gebeten werden, zu Hause zu bleiben. Spaziergänge sollten nur in der näheren Umgebung des Wohnortes unternommen werden; auf Wanderungen in die Berge gilt es zu verzichten. Die Polizei wird das Einhalten der Vorgaben kontrollieren. Die Verfügung gilt bis einschließlich Ostermontag und das Landratsamt behält sich vor, an den kommenden Wochenenden gleich zu verfahren.
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